Gernot L. Geise
Das keltische Nachrichtensystem
Fünf
Jahre Forschungen des EFODON e.V. erbrachten ein Ergebnis, das sich sehen
lassen kann:
die Entdeckung und Rekonstruktion des ehemaligen keltischen
Nachrichtennetzes, von dem die Schulwissenschaft noch nicht einmal weiß,
dass es ein solches gab! Doch es war sogar sehr ausgefeilt: im Alarmfall
wurden haushohe Feuersignale gegeben, und die reine Nachrichtenübermittlung
funktionierte mit Hilfe wassergefüllter Glaskugeln.
Überall auf den Landkarten eingezeichnet sind die Hellwege, die Hellberge
und die Teufelsplätze. Die Schulwissenschaft schiebt sie in die
Mythologie, doch weit gefehlt! Wo Hellberge waren, dort stand einst eine
Nachrichtenstation. Und der Teufel? Das war der Hellmann, dessen Aufgaben
die Nachrichtenübermittlung und mehr waren.
208
Seiten, 158 Abb., Hardcover
Michaels Verlag, Peiting
Edition EFODON
ISBN 3-89539-606-0
EUR 21,90 (incl. MwSt) - jetzt 9,90 EUR (solange der Vorrat reicht)
Buchbesprechung
Einer
dieser Minuspunkte liegt in der Darstellung des Teufels und der vom Autor etwas
oberflächlich durchgeführten Ausarbeitung dieser religionsgeschichtlichen
und nicht alleine dem Christentum zuzusprechenden Begrifflichkeit. Recherchen
über dessen recht gut nachvollziehbaren Werdegang - vom Parsismus über
das Judentum zum Christentum - hätten das Buch ganz sicher streckenweise
immens bereichert. Dieser Punkt ist jedoch im Zusammenhang mit einem Buch, dessen
titelorientierter Schwerpunkt das keltische Nachrichtensystem ist, so unbedeutend,
dass er erfreulicherweise nicht besonders ins Gewicht fällt oder gar die
essentiellen Bestandteile des Gesamtwerks schmälert. Wobei die Rückschlüsse
des Autors über den ideellen Ursprung des Teufels, vor allem wenn er die
germanisch-keltische Gedankenwelt nach der Missionierung des Eichenfällers
Bonifazius hinzugezogen hätte, rein aus formalen Gründen nicht unbedingt
von der Hand zu weisen ist.
Wer
nun am Ende in meiner Buchbesprechung einen kurzer Abriss aus dem Inhalt des
Buches vermisst, dem sei gesagt, dass ich dies mit voller Absicht unterlassen
habe, denn Gernot L. Geise hat mit dieser Arbeit eine Publikation vorgelegt,
die man nicht auszugsweise verkleinern kann. Jede Kurzdarstellung, und sei sie
noch so treffend reduziert, würde meiner Meinung nach einen ungenauen Eindruck
dieses Werkes vermitteln und ihm nicht gerecht werden.
Jeder,
der mit den Kelten in fachlichem Zusammenhang steht, muss es ganz einfach selbst
lesen, und auch für die Bibliothek des interessierten Laien ist es eine
echte Bereicherung.
(Dieter
Vogl)